Vor allem die praktischen Experimente haben es den Schülern angetan: Julia Holtzhauer von der Landesschulbehörde und Lothar Nolte, Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen, stellen sich den Nachfragen der kleinen Klima-Forscher. Foto: Philip Loeper
Was ist der Unterschied von Wetter und Klima? Kann man CO2 sehen? Was bringt der Klimawandel alles durcheinander? Diesen und weiteren Fragen gehen die neuen Unterrichtsmaterialien „Klimaschutz und Klimawandel – Ursachen verstehen und selbst aktiv werden“ nach. Entwickelt wurden sie von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen gemeinsam mit der Landesschulbehörde für den Einsatz im Sachkundeunterricht der dritten bis fünften Klassen.
Der erste Teil der Materialien besteht aus Hintergrundinformationen für die Lehrkräfte. Im zweiten Teil finden sich viele Experimente sowie praktische Tipps und Kopiervorlagen für den Unterricht. Der Aufbau ermöglicht die Nutzung in Einzelstunden ebenso wie für Projekttage oder –wochen. Differenzierungen bei den Aufgaben ermöglichen den Einsatz in unterschiedlichen Klassenstufen und Schulformen.
„Auswirkungen der Klimaerwärmung wie Starkregen und Hitzewellen erleben wir schon heute. Unsere Kinder werden die Folgen des Klimawandels noch deutlicher erleben. Es liegt also nahe, das Thema schon in der Grundschule aufzugreifen. Mit unserer neuen Veröffentlichung wollen wir den Lehrern diese Arbeit erleichtern: Die 16 Unterrichtseinheiten vermitteln leicht verständlich ein grundlegendes Verständnis von Klima, Klimaschutz und Klimawandel. Durch das Verdeutlichen der Zusammenhänge lernen die Kinder, was sie und ihre Familien im Alltag für den Klimaschutz tun können“, erläutert Lothar Nolte, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen, beim `Praxistest´ mit Viertklässlern von der Grundschule Wasserkamp im Schulbiologiezentrum Hannover.
Und die Reaktionen der Schüler zeigen: Die Botschaften kommen gut an. Denn obwohl die Schüler sich mit ihrer Lehrerin bereits vor ihrem Besuch im Schulbiologiezentrum intensiv mit dem Thema Klimaschutz beschäftigt haben, lernen sie beim `Klima-Frühstück´ viel Neues: „Wir haben mit zwei Blättern aus dem Heft gearbeitet. Früher haben wir uns nicht so viele Gedanken gemacht, wo unser Essen herkommt. Aber das ist wichtig, denn es ist schlecht für das Klima und die Umwelt, wenn Obst und Gemüse lange Strecken mit dem LKW transportiert werden“ sagen Frederik, Justus, Nilay und Tia aus der Klasse 4a. Weitere Inhalte der Arbeitsblätter sind der Treibhauseffekt, die Folgen der Klimaerwärmung, Energiesparen, klimafreundliche Mobilität und erneuerbare Energien.
Unterstützt wurde die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen bei der Erarbeitung von der Niedersächsischen Landesschulbehörde. Julia Holtzhauer, Fachberatung für Bildung für nachhaltige Entwicklung dazu: „Unsere Aufgabe ist es, die niedersächsischen Schulen darin zu unterstützen, Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Unterricht umzusetzen. Dazu gehören unter anderem Kooperationen wie in diesem Fall. Mit den Klimaschutz-Unterrichtsmaterialien gibt es jetzt einen neuen Baustein, der unsere Arbeit ideal ergänzt und eine Lücke schließt, denn bisher kam diese Thematik in den Schulbüchern dieser Jahrgangsstufen kaum vor“.
Mit der Freiluftschule des Schulbiologiezentrums Hannover wurde der ideale Rahmen für die Vorstellung gefunden. Dessen Leiterin Dr. Regine Leo betont: „Umweltschutz ist seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil in unseren Kursen für Schülerinnen und Schüler sowie den Lehrerfortbildungen. Unsere Erfahrungen zeigen immer wieder: Nur wer seine Umwelt hautnah kennen und schätzen lernt, engagiert sich auch für ihren Schutz“.
Mehr Informationen, die Unterrichtsmaterialien zum Download sowie Kontaktdaten für die Bestellung von Druckexemplaren (solange der Vorrat reicht) unter: www.klimaschutz-niedersachsen.de/grundschule.