Das Interesse war da, ob Kinder oder Senioren, Dienstleistungen der Werkstatt für behinderte Menschen oder Assistenzen im Wohnen: 34 Jungen und Mädchen nutzten die von der Lebenshilfe Braunschweig angebotene Schnupper-Chance und verschafften sich einen Tag lang Einblick in ganz unterschiedliche Felder der sozialen Arbeit. Eingesetzt waren sie während des Aktionstages in Werkstatt, Seniorentagesstätte, Wohngruppen und Kindergarten.
Die Mädchen und Jungen sind teilweise Jugendliche von Eltern, die in der Lebenshilfe arbeiten. „Mit dabei waren aber auch Jugendliche, die vorher keinen Bezug zur Lebenshilfe hatten. Sie konnten an diesem Tag ebenfalls in einen Bereich der Lebenshilfe hineinschnuppern und einen Einblick in soziale Arbeit erhalten“, erklären die verantwortlichen Ansprechpartner Stefan Höpting, Martin Hippe und Mike Paulokat. „Besonders gefreut haben wir uns auch über die Jugendlichen mit Beeinträchtigung, die den von uns angebotenen Zukunftstag nutzten, um zu erfahren, welche beruflichen Möglichkeiten sie nach Beendigung der Schule haben.“
Hier einige Impressionen:
Leah-Marie Wegwitz.
Leah-Marie Wegwitz (Werkstatt Abbenrode, Verpackung)
Leah ist 10 Jahre alt und geht zur Haupt- und Realschule Sickte. Zur Lebenshilfe Braunschweig ist sie durch ihre Oma gekommen. Diese ist Mitarbeiterin in einer der Werkstätten und Leah-Marie hat sie schon öfters dort besucht. Deshalb wollte sie auch unbedingt den Zukunftstag dort vor Ort machen. Leah kann sich sehr gut vorstellen, später in einem sozialen Beruf zu arbeiten.
„Ich liebe es, Menschen mit Beeinträchtigung zu helfen, und ich gehe gerne auf sie zu!“
Olivia Brandt.
Olivia Brandt (Werkstatt Kaiserstraße, Montage)
Olivia ist 11 Jahre alt und kommt vom Lessinggymnasium. Durch ihre Mutter ist sie auf die Idee gekommen, ihren Zukunftstag in der Lebenshilfe Braunschweig zu absolvieren.
„Ich finde es sehr gut, dass sich alle so gut um die Menschen mit Beeinträchtigung kümmern und alle sich so gut verstehen.“
Clara Matthies.
Clara Matthies (Kindergarten, Igel-Gruppe)
Clara ist 14 Jahre alt und kommt vom Gymnasium Neue Oberschule. Gerne wollte sie am Zukunftstag die Arbeit mit Kindern kennen lernen. Sie ist durch ihre Nachbarin auf die Lebenshilfe Braunschweig aufmerksam geworden. Nach dem Abitur möchte sie Soziale Arbeit studieren.
„Ich finde es erstaunlich, wie selbstverständlich Kinder mit und ohne Beeinträchtigung miteinander umgehen. Nach diesen Erfahrungen möchte ich mein Schulpraktikum unbedingt bei der Lebenshilfe Braunschweig absolvieren.“
Chiara Schulz.
Chiara Schulz (Wohnstätte Mittelweg)
Chiara ist 13 Jahre alt und hat sich bei ihrem Vater in der Wohnstätte Mittelweg 10a „eingebucht“. Durch ihre Eltern sammelte sie schon vorher Eindrücke von der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung. An ihren Zukunftstag beschäftigte sie sich dann selbst mit den Bewohnern und richtete zum Beispiel gemeinsam mit ihnen Vanilleeis mit Erdbeeren an. Chiara kann sich sehr gut vorstellen, später auch in einer Wohnstätte zu arbeiten.
„Gleich am nächsten Tag bin ich nach der Schule wieder in die Wohnstätte anstatt nach Hause gegangen. Ich bin einfach gern dort!“
In Deutschland wird im Rahmen eines bundesweiten Aktionsprogramms seit 2001 jährlich der „Girls` Day“ durchgeführt. Dieser so genannte Zukunftstag wird in vielen Bundesländern veranstaltet, um speziell Mädchen für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu motivieren. Niedersachsen hat sich entschlossen, diesen Tag nicht nur als „Girls` Day“ sondern als „Zukunftstag für Mädchen und Jungen“ zu gestalten. Auch die Lebenshilfe Braunschweig nutzt seit vielen Jahren die Möglichkeit, Einblicke in unterschiedliche Berufsfelder zu bieten sowie eines ungezwungenen ersten Miteinanders von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.
